Unterm Lyrikmond

Gedichte lesen, schreiben und interpretieren

Freund Hain

Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar.

Dies ist einer der bekanntesten Gedichtanfänge der deutschsprachigen Lyrik. Er stammt aus dem Abendlied von Matthias Claudius (1740-1815). Weniger bekannt ist, dass Matthias Claudius seine gesammelten Werke ausgerechnet Freund Hain widmete. Freund Hain? Ja, besser bekannt als Sensenmann oder schlicht:

Der Tod.

Matthias Claudius hat wunderbare Gedichte über den Tod geschrieben, schwelgte aber keinesfalls in Sehnsucht nach ihm. Sein Verhältnis zu Freund Hain scheint eher respektvoll-heiter gewesen zu sein, wie es sich für gute Freunde ziemt.

Wie kam es zu dieser seltsamen Freundschaft? Warum hatte sie fast ein Leben lang Bestand? Der Dichter kann dazu nichts mehr sagen. Freund Hain kann. Und tut es. Vom überraschenden Anfang bis zum vermurksten Ende. (Keine Bange: Niemand hat etwas gemerkt. Nur Freund Hain macht sich noch immer Vorwürfe.)

Freund Hain als Fortsetzungsroman

Im Jahr 2023 erschien in der Tradition der Fortsetzungsromane jeden Sonntag ein neues Kapitel aus dem Buch. Nun wird jeden Samstag auf der Startseite des Lyrikmonds ein Kapitel als Abendlektüre angeboten, aber da alle Kapitel des Romans online sind, können Sie Ihr Lesetempo selbst bestimmen.

Das komplette Buch ist als Hardcover im Lyrik-Lädchen erhältlich.