Gedichte über Träume 2
Auch in früheren Zeiten wurde geträumt und darüber gedichtet. Was die alten Germanen träumten, ist zwar nicht in Gedichten überliefert (wahrscheinlich kein Kugelschreiber am Bett), aber ab dem 19. Jahrhundert gibt es doch einige prominente Traumdichter, die auf dieser Seite mit ihren Gedichten über Träume präsentiert werden.

Kurze Traumerklärung
Wie das so geht mit den Träumen, erklärt Emily Dickinson in diesem kurzen Gedicht. Besonders traumhaft ist diese Erklärung jedoch nicht.
Emily Dickinson · 1830-1886
Träume sind die feinen Gaben ...
Träume sind die feinen Gaben,
Die eine Stunde bereichernd uns laben –
Sie werfen uns Arme dann dafür
Hinaus zur purpurnen Tür
In den Bezirk mit Elend besetzt,
Den wir besessen zuletzt –
Übertragen aus dem Englischen von Hans-Peter Kraus
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Gedicht über einen Albtraum
Gleich im zweiten Gedicht geht es richtig zur Sache: Ein Albtraum hat seine lyrischen Spuren hinterlassen.


Gedicht über einen ritterlichen Traum
Ist es ein Traum oder eine Halluzination? Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen bei diesem Gedicht, was vielleicht durch den Schluss erklärlich wird.


Ein Traumgedicht von Wilhelm Busch
Einen merkwürdigen Traum erzählt Wilhelm Busch in diesem Gedicht. Er fängt schön an, doch „Wehe, wehe, wehe ...“.


Noch ein Traumgedicht von Wilhelm Busch
Ein Tagträumer wird bei diesem Gedicht von Wilhelm Busch vorgeführt. Wie so oft beim ollen Busch ist das Ende ernüchternd.


Herziges Pack
Träume sind ein herziges Pack, behauptet eine Dichterin längst vergangener Zeiten. Früher war eben doch alles besser: Selbst die Träume hatten noch Charakter.
Gertrud Goes · 1878-1915
Traumgesindel
Im Eschenbaum raschelt’s. Ja, ja, da sitzen sie
Und ein verirrtes goldnes Wölklein stibitzen sie,
Das schnipfeln sie zusammen und putzen sich heraus;
Wart! loses Traumgesindel, kommt mir nur erst ins Haus!
Das plustert sich, scharwenzelt; ihr denkt, ’s ist Wunder wer!
Wenn nur ein einzig Kerlchen verlässig drunter wär!
Sie tuscheln und sie wispern, ’s ist lauter Schnick und Schnack!
Die ganze liebe Bande ein herzig Lumpenpack.
Betrüger sind’s und Schelme! Ihr glaubt’s nicht? – Lasset sie
herein in eure Stube! Im Zwielicht fasset sie!
Durchstöbert ihre Taschen! Spinnweb und Kieselstein,
Ein halbverwelktes Röslein, das wird wohl alles sein!
Doch schließet nur die Augen, nickt eine Weile ein!
Heißa! da setzt die Arbeit in höchster Eile ein.
Aus Blümlein, Spinnweb, Steinchen wird Garten, Meer und Schloss!
Bald tanzt und schwirrt’s und dudelt’s euch wie ein Jahrmarkttross!
Die Welt dürft ihr durchreisen im Stüblein! wollet nur!
Wohlan! Ihr netten Kerlchen, herein und tollet nur!
Im Eschenbaum wird’s kühler; der Mond zieht auf die Wacht.
Herein mein Traumgesindel! Ich warte! Gute Nacht!
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Ein Traum weckt eine Erinnerung
Ein Gedicht über einen Traum, in dem ein Fluss namens Lethe eine besondere Rolle spielt. Wer diesen Fluss nicht kennt, dürfte am Ende überrascht werden.


Noch ein Traumgedicht von Conrad Ferdinand Meyer
In diesem Gedicht scheint es eher um einen Tagtraum zu gehen, man könnte es auch eine Vision oder Fata Morgana nennen oder doch eiskalt analytisch Symbol?


Schwarz-Weiß-Traum
Bevor es Farbfernsehen gab, hat man anscheinend auch in Schwarz-Weiß geträumt, wobei unklar bleibt, ob es sich hier um einen Tag- oder Nacht- oder Wunschtraum, eine Vision oder Halluzination handelt. Auf jeden Fall ist es ein Gedicht. Wie beruhigend.


Ein langes, langes Traumgedicht
Die Romantiker, hier eine Romantikerin, hatten noch viel Zeit zum Träumen und noch mehr Zeit zum Schreiben, nur zum Leben blieb manch einem nicht viel Zeit.

