Besinnliche Gedichte 2
Zur Ruhe kommen, die Gedanken schweifen lassen, das sind die Dinge, die auch früheren Dichtergenerationen ein Bedürfnis waren, obwohl ihre Welt verglichen mit der heutigen noch gemächlich war. Auf dieser Seite sind besinnliche Gedichte gesammelt bis Anfang des 20. Jahrhunderts, als das Lebenstempo deutlich anzog.

Ein besinnliches Gedicht über Geduld
Zu Beginn eine kleine Abhandlung über das Thema Geduld, die bei manchen engelsgleich ist.


Ein besinnliches Gedicht von Fontane
Fontanes besinnliches Gedicht zur Morgenzeit stellt eine Frage, die philosophischer Natur ist.

Kommentar:
Diese unregelmäßigen, paargereimten Verse mit stets vier Hebungen heißen Knittelverse. Trotz des etwas unrespektablen Namens kann man auch ernste Themen damit bearbeiten.

Regen besinnlich
Die Stimmung eines trüben Regentags beschreibt Gottfried Keller in diesem besinnlichen Gedicht. Am Schluss jedoch versackt das lyrische Ich nicht, sondern geht gestärkt aus der mauen Stimmung hervor.


Wilhelm Busch in besinnlicher Stimmung
Sieh einer an: Auch der sonst so lustige Wilhelm Busch konnte besinnlich im Gedicht sein. Hier thematisiert er das Einssein mit der Welt.


Ein besinnliches Gedicht von Rilke
Rainer Maria Rilke steht ja schon in seiner Art zu dichten für Besinnliches. Hier ist er auf der Suche nach einem stillen Moment, um dann zu handeln.


Noch ein besinnliches Gedicht von Rilke
Worum geht es in diesem Gedicht? In einem sehr besinnlichen Tonfall rührt Rilke vielleicht an einigen sehr grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod, vielleicht ...


Besinnliches auf dem See
Das Zusammenspiel von Sonne und Wasser führt in diesem Gedicht zu einer besinnlichen, träumerischen Stimmung.

Lesetipp:
Das nächtliche Gegenstück zu Dehmels Gedicht ist Schwüle von Conrad Ferdinand Meyer, in dem ein Ich auf dem Wasser sich am Rande des Nervenzusammenbruchs bewegt.

Eine Frage zum Nachsinnen
Dieses Gedicht beginnt vom Tonfall her nicht besonders besinnlich, sondern wie ein barocker Bilderüberfall. Durch die Strophen hinweg stellt sich die Besinnlichkeit jedoch nach und nach ein.


Chinesische Besinnlichkeit
Besinnlich konnten die Chinesen vor langer Zeit schon. Dieses Gedicht verrät das Geheimnis innerer Ruhe.
Bai Juyi (Pe-lo-thien) · 772-846
Ruhe
Freude vergeht, Trauer entsteht,
Großes gipfelt, Nichtiges wipfelt.
Mein Weg ist versperrt,
Der Wahrsager sagte nichts Wahres,
Die Schildkröte schwieg.
Ich fragte den Himmel,
Aber der Himmel weiß nichts,
Grasgrün ist der Himmel,
Grün wie ein Frosch.
Ich traue dem Schicksal,
Namen und Nutzen verwarf ich,
Mein Herz lächelt still.
Im zufriedenen Garten ruht der Gedanke.
Ich drehe mich um
Und sehe die Mühsal der Welt.
Ich bin, der nichts suchet;
Das ist des Kummers, der Trauer End.
Übertragen aus dem Chinesischen von Albert Ehrenstein
Linkadresse zu diesem Gedicht: www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-201.php#2607
