Gedichte über das Leben 2
Auf dieser Seite sind etwas ältere Gedichte über das Leben gesammelt, aber wenn sie etwas wert sind, dann sollten sie auch heute noch dem Leser etwas über das Leben zu sagen haben. Prinzipiell hat sich ja am Leben so viel nicht geändert, den technischen Schnickschnack mal ausgenommen.

Gedicht über ein Menschenleben
Das Leben von der Wiege bis zur Bahre schildert Matthias Claudius und deutet durch die immer gleichen Reime etwas Monotonie an.

Lesetipp:
Die „Entstehungsgeschichte“ dieses Gedichts schildert das zweite Kapitel aus Freund Hain.

Das Leben nach Wilhelm Busch
Für Wilhelm Busch ist das Leben nur eine kurze Unterbrechung der Ewigkeit, in Anbetracht des durchkommerzialisierten Lebens heute würde man es wahrscheinlich eine Werbepause nennen.


Alte Eitelkeit
Barockisch eitel kommt dieses Gedicht daher. Denn die Eitelkeit war damals als Begriff fürs Vergängliche bekannt. Und so bläst der Dichter im Gedicht ins Nichtigkeitshorn des Lebens.
Thassilo von Scheffer · 1873-1951
Eitel
Trag dich doch nicht alle Tage
Mit dem gleichen Einerlei,
Mit der Plage und der Frage
Was dir wert und gültig sei.
Deine Stunden werden sterben,
Eh du sie verstanden hast.
Über Gold und über Scherben
Gehn wir wie ein blinder Gast.
Nehmen jeden Tag gewichtig
Und das Wenige für viel:
Alles Seiende ist nichtig,
Alles Leben ist ein Spiel.
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Ein handwerkliches Gedicht über das Leben
Dieser Dichter hat es mehr mit dem Handwerklichen im Leben, doch auch Handwerk liegt irgendwann unterm Boden.


Kurze Wegstrecke
Einfache Argumentation, sozusagen fürs Volk: Das Leben ist kurz, also warum nicht zusammen das Beste daraus machen statt gegeneinander? Gereimt klingt das noch viel überzeugender:


Lebensentwürfe
Dies ist ein Gedicht über zwei Leben, die im Versuch nach Höherem zu streben ganz unterschiedlich verlaufen.

Lesetipp:
Verstehen Sie dieses Gedicht? Ich verstehe es nicht so ganz und habe daraus eine Interpretation gemacht.

Drei Leben
Gleich drei Leben in einem einzigen Gedicht stellt die Dichterin hier vor, doch bei dem einen Leben fehlt etwas.


Ein Gedicht über das Leben von Heine
Heine nimmt hier die Perspektive eines sichtbar Unzufriedenen ein.


Lebenswut
Wenn einem nichts mehr übrig bleibt im Leben, zur Wut reicht es anscheinend immer noch; hier in wohlgesetzten Worten, woanders in Mord und Totschlag.
Endre Ady · 1877-1919
Wehklagen unterm Lebensbaum
Ich stehe unten und starre mich blind
In dein Laub, wo die roten Wunder sind,
Leben! verruchtes Leben!
So hat sich keiner dir verschrieben,
So wird dich keiner, keiner lieben –
Und immer nur warten und warten ...
Nur einen Blick von deinem Thron,
Nur einmal nenne mich deinen Sohn –
Erbarmen, Erbarmen, Erbarmen!
Es ruft dich mein Blut, es lockt dicht mein Blut,
Ich brenne in Hass und in Liebeswut –
Und immer nur schauen und schauen –
Und aus der Tiefe nur zu dir beten ...
Ich weiß, ich bleibe hier zertreten,
Zertreten sterb ich im Staube.
Übertragen aus dem Ungarischen von Heinrich Horvát
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Lebensfrage
Die große Lebensfrage lautet immer wieder: Was wird morgen? Und wenn man diesem Gedicht glauben darf, verfolgt einen die Frage bis ins Grab.
Felix Grafe · 1888-1942
Wenn die große Trösterin Nacht
Wenn die große Trösterin Nacht sich leise
Rüstet zu geheimnisvoller Reise,
Schlaf ich mit dem bangen Seufzer ein:
Wo werd’ ich im nächsten Traume sein?
Kinder seh ich spielen, ach, die meinen,
Wild die großen und vertieft die kleinen,
Eh ich noch dem holden Lärm gelauscht,
Ist die Jugend schon verrauscht.
Wie ein Sperling vor verschlossenen Scheiben
Zirpt sie stammelnd, gierig noch zu bleiben
Bei den Spielen auf vertrauter Bahn.
Aber nie wird, nie ihr aufgetan.
Und ich trete aus dem goldnen Kreise
Wohlbereitet für die schöne Reise,
Bin ja nur, wenn Tag um Tag entflieht,
Wie ein Wölkchen, das im Winde zieht.
Letzte Türen werden eilig knarren
Und man kommt, den Toten einzuscharren,
Keine Freunde wandeln mehr durchs Haus,
Fremde Hände tragen mich hinaus,
Wenn ich meine Zeit durchmessen habe.
Und im freundlich-grünbewachsenen Grabe
Werd’ ich wie ein Kind geborgen sein.
Ach ach! Wo werd’ ich morgen sein?
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Das Geschenk des Lebens
In Form und Sprache ein bisschen an Klopstock erinnernd beklagt das folgende Gedicht über das Leben, dass der Mensch nicht so recht weiß, was er mit dem Geschenk der Götter anfangen soll.


Gedicht über Enttäuschungen im Leben
Das kommt möglicherweise dem einen oder anderen bekannt vor: Immer wenn man glaubt, irgendwo angekommen zu sein, war's – im Sinne dieses Gedichts über das Leben – nur mit dem Finger auf der Landkarte. Trotzdem bleibt eine Frage offen:


Baumeln und baumeln lassen
Die einen hängen an Markt und Geld, die anderen lassen die Seele baumeln. Zu welcher Seite ein Dichter gerne gehörte, lässt sich dem folgenden Gedicht über das Leben entnehmen.


Gedicht über das Leben eines Bachs?
Paul Heyse schreibt über das Leben eines Bachs und doch liegt der Verdacht nahe, dass Paul Heyse nicht über das Leben eines Bachs schreibt. Zu kompliziert? Eigentlich ganz einfach:


Das Leben geht weiter
Wie man eine einfache Lebensweisheit mit der Bibel gewaltig und gewalttätig aufmotzt, demonstriert Fontane in diesem Gedicht über das Leben.


Gedicht über Zukunftsängste
Eine besondere menschliche Spezies nimmt Gustav Falke aufs Korn: die ewigen Pessimisten.


Über das Leben mit den Frauen
Das Ich in diesem Gedicht gibt seine Erfahrungen mit den Frauen an kommende Generationen weiter, was sehr großzügig ist, wenn auch wenig hilfreich.
Alfred Scholtz · n. bek. um 1900
Frau Sorge
Ich ziehe über Land und Meer;
Frau Sorge treulich hinterher.
Und glaub’ ich mich entronnen ihr,
Steht sie schon draußen vor der Tür.
Viel rarer macht sich Jungfer Freude,
Wir sind nicht recht intim, wie beide;
Sie rückt vor mir beständig aus
Und klopf ich an, heißt’s: nicht zu Haus! –
Das wird Frau Sorg’ sich nie gestatten:
Sie folgt getreu mir wie ein Schatten,
Und stürzt’ ich mich ins Meer hinein –
Frau Sorge spräng’ noch hintendrein.
Wohl kannte ich der Weiber viel,
Die trieben mit mir Possenspiel;
Frau Sorg’ und ihre Schwester Reue –
Die halten einzig mir die Treue.
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