Mai-Gedichte
Unter allen Monaten hat der Mai den besten Ruf: Wonnemonat. Und so ist auch die Stimmung bei den Mai-Gedichten dieser Seite mindestens euphorisch. Doch nicht alle Dichter stimmen in den Jubelchor ein und finden nicht nur ein Haar in der Suppe, sondern gleich ein ganzes Büschel. Lassen Sie sich überraschen! Muttertagsgedichtwünsche werden möglicherweise bei Gedichte für Mütter erfüllt.

Gedicht zum ersten Mai
Gleich zum ersten Mai gibt es eine Lobeshymne, obwohl die leicht übertriebenen Reime etwas Ironieverdacht aufkommen lassen.

Lesetipp:
Wer Gedichte zum 1. Mai als Tag der Arbeit sucht, wird möglicherweise bei den Gedichten zur Arbeit fündig.

Noch ein Gedicht zum ersten Mai
Die Tradition des Maifeiertags wird in diesem Gedicht gewürdigt, allerdings mit einer ziemlich fiktiven Komponente.
Hans Retep · geb. 1956
Erster Mai
Der erste Mai ist ohne Frage
der schönste aller Feiertage.
Den Kindern bringt der Gewerkschaftsmann
bei schönstem Wetter die Geschenke
und wenn ich es so recht bedenke:
Niemand vermisst den Weihnachtsmann
mit seinem langen weißen Bart,
der nie am Zeigefinger spart.
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Schon wieder ein Gedicht zum ersten Mai
Mai und Liebe gehören zusammen wie Dezember und Weihnachten, also warum nicht gleich am ersten Mai damit loslegen?

Lesetipp:
Die etwas merkwürdige Versstruktur hört auf den Namen Triolett. Mehr dazu gibt’s bei diesem Sommergedicht.

Die Früchte des Mais
Was aussieht wie ein Ende, ist in Wahrheit ein Anfang, so könnte man das folgende Mai-Gedicht zusammenfassen.
Emanuel Mireau · geb. 1974
Mai-Kinder
Es geht ein Zittern durch die Blüten,
man denkt, das kommt vom Wind,
doch ist es einer dieser Tage,
an dem die Pflanze sich besinnt.
Sobald die Blütenblätter schweben,
die Arbeit an der Frucht beginnt,
und von den Früchten, die dann reifen,
ist jede auch des Maien Kind.
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Mai macht frei
„Jo mei“ ist die bayerische Version des hochdeutschen „Kannze ma sehn“ und passt insofern zu diesem Mai-Gedicht, als es plötzlich Dinge zu sehen gibt, die vorher verhüllt waren.
Hans Retep · geb. 1956
Jo mei
Kein Wölkchen mehr die Sonne stört,
die Frauen sind davon betört
und legen ihre Brüste frei.
Geh ich hinaus als Nackedei,
dann gibt es gleich ein groß Geschrei,
man droht mir gar mit Polizei.
Ja haben diese Leute nie gehört
vom Wonnemonat namens Mai?
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Ein Mai wie gemalt
Ja ... Was sagt man zu so einem Gedicht? Irgendwas ist aus dem Ruder gelaufen. Birne durchgebrannt? Vielleicht ist eine Überdosis Mai-Sonne schuld, die Hormone und so.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Mai-Impressionen
Ein Flugzeug gräbt
sich durch den blauen Himmel.
Die großen Flügel hat’s
vom Maulwurf abgeguckt.
Der schläft am stillen Pool
auf einer Luftmatratze,
die Sonnenbrille ist
von seiner Nase abgerutscht.
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Strammes Mai-Gedicht
Was um Himmels willen ist ein Mai-Stramm? Ganz einfach: ein Maigedicht in der Art von August Stramm, wobei er zugegebenermaßen einen um drei Monate falschen Vornamen hat.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Mai-Stramm
Sonne
Himmel
Bäume
Grünen
Pflanzen
Sprießen
Knospen
Platzen
Blüten
Flieger
Schrillen
Grauen
Bomben
Krachen
Schüttern
Näher
Krachen
Schüttern
Näher
Krachen
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Rückblick auf den Mai
Kein Blick zurück im Zorn; durchaus nett zu sein, wird dem Mai in diesem Gedicht attestiert. Doch unter der Oberfläche scheint es einen leichten Groll zu geben, aber wirklich nur ganz leicht.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Netter Monat
Der Mai war dieses Jahr
ein netter Monat.
Man konnte jederzeit
’ne Runde drehen
zwischen zwei Weltuntergangsschauern.
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Junger Mann im Mai
Natürlich hat der Mai sensationelle Wirkungen auf junge Männer, besonders an speziellen Tagen.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
ein junger Mann ...
ein junger Mann
kotzt in die Sträucher
Vatertag
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Der Mai ist nicht für alle da
Ein bisschen auf die Euphoriebremse tritt das folgende Mai-Gedicht, denn in schwieriger Lage scheint der Mai kein Trost zu sein.
Dyrk Schreiber · geb. 1954
Grau das Grün ist
Ins Wiesenmeer springen
und Liebe besingen
ist heiter ein Frönen!
Doch wie geht es jenen,
die kalt versorgt liegen,
ihr Leblos besiegen,
dem Trost fern, nicht schaffen:
Schaurig! Ach, ihr Gaffen
zur weißen Tünche hin
dem Leben keinen Sinn
gibt auch in diesem Jahr.
Grau das Grün ist und rar
der Sonne Licht im Mai,
und schwebt er bald vorbei,
küsst seine Melodie
uns nur – das Leiden nie!
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Der Mai in zwei
Kurz und knapp erfasst der für seine Sinngedichte berühmte Friedrich von Logau die Quintessenz des Monats Mai.
Friedrich von Logau · 1605-1655
Der Mai
Dieser Monat ist ein Kuss, den der Himmel gibt der Erde,
Dass sie jetzt gleich seine Braut, künftig eine Mutter werde.
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Ein Mai-Gedicht von Goethe
In kurzatmigen Versen besingt Goethe, wie es sich für einen Dichter gehört, den Frühling, die Liebe und – den Mai.

Kommentar:
Eine etwas stachelige Interpretation zu diesem Gedicht hat das Poetische Stacheltier zu bieten.

Ein Mai-Gedicht von Heinrich Heine
Auch Heines Mai-Gedicht spricht von der Liebe, die nicht fehlen darf, wenn die Natur erblüht.


Der Klassiker unter den Mailiedern
Zum Mitsingen ist dieses Mai-Gedicht, aber man kann auch einfach nur Mitwandern.


Mai-Impressionen
Ganz im impressionistischen Stil tupft der Dichter mal hier, mal dort, und es entsteht eine Mai-Szene, wie man sie selbst vielleicht schon gesehen hat, aber eben nicht so.
Paul Ernst · 1866-1933
Auf dem Hof
Sonnenschein fällt in das letzte Sprühen des Mairegens.
Der neue Leiterwagen dampft in die Sonne.
Ein Tropfen blitzt.
Unter ihm, in einer kleinen Lache, blauer Himmel und weiße Wölkchen.
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Wenn der Mai nicht maien will
Ein Monat wie der Mai mit seinem wonnigen, sonnigen Ruf hat bei Gustav Falke ein gewisses Anspruchsdenken aufkommen lassen, und so ist sein Mai-Gedicht eine kleine Strafpredigt für einen enttäuschenden Monat.


Ein Gedicht zu Pfingsten
Da der Heilige Geist sich nicht so recht zwischen Mai und Juni entscheiden kann, aber meist den Mai wählt, ist dieses Pfingstgedicht hier untergebracht.


Pfingsten privat
Den heiligen Geist in der Abgeschiedenheit sucht das Ich bei diesem Pfingstgedicht.


Mai-Wunsch
Hier beginnen die etwas anderen Betrachtungen des Mais im Gedicht. Dieser unbekannte Dichter denkt nicht ans Blühen und Lieben, sondern ans Sterben.
Unbekannt
Wunsch
Im Mai möcht’ ich einst sterben,
Wo ich geboren bin;
In einer stillen Mainacht
Tragt mich zum Grabe hin.
Wenn golden schaut die Sonne
Mir in das Kämmerlein
Und vor dem letzten Scheiden
Mich hüllt in ihren Schein;
Wenn mir die blauen Blümlein
Noch einmal nicken zu,
Eh’ sie die Äuglein schließen
Und gehen zu kurzer Ruh’;
Wenn durch das offne Fenster
Das Abendwehen dringt,
Und von dem Fliederbaume
Der Vöglein Lied verklingt.
Nicht möcht’ ich einstmals sterben
zu kalter Winterszeit,
Wenn raue Winde sausen,
Die Erde ist beschneit.
Im Mai möcht’ ich einst sterben,
Wo ich geboren bin;
In einer stillen Mainacht
Tragt mich zum Grabe hin.
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Mai-Ruhe
Auch in diesem Gedicht ist der Wunsch ob eines vorhergehenden Verlustes nicht typisch für den Monat Mai.


Das etwas andere Mailied
Und dieses Mai-Gedicht ist wirklich ein Kontrastprogramm. Da ist jemand auf 180 und völlig unbeeindruckt von den Wonnen des Monats.


Gedicht zur Konfirmation
Auch die Konfirmation schwankt bei den Monaten und trotzdem gibt es einen guten Grund dieses Gedicht im Mai zu platzieren. Welchen? Jo, mei, schau’ mer mal.


Hinweis: Gedichte zum Frühling sind sicher eine gute Ergänzung zu den Mai-Gedichten.