Gedichte für Mütter
Auch Mütter brauchen ab und an mal was Gereimtes, nicht nur zum Muttertag. Da Gedichte im Verdacht stehen, sich zu reimen, sind Gedichte für Mütter also genau richtig. Eine Umarmung reimt sich jedoch auch sehr schön.

Muttertagsgedicht
Das folgende Muttertagsgedicht mütterlicherseits zu überreichen geschieht auf eigene Gefahr, Dichter und Redaktion übernehmen keinerlei Haftung für Folgeschäden.
Hans Retep · geb. 1956
Muttertagsgruß
Die berühmteste Mutter der Welt,
die uns Kindern so wohlgefällt,
hat heute ihren Feiertag
Die berühmteste Mutter bist du,
und wir reden bestimmt keinen Schmu,
da ist kein Kind, das dich nicht mag.
Wir die deinen sind nun schon groß,
doch dein Vorbild lässt uns nicht los,
wir grüßen dich zum Muttertag.
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Muttertagsgedicht in Kartengröße
Dieses Muttertagsgedicht passt auf jede Karte und nach dem Abschreiben tut einem nicht mal die Hand weh. Wer Digitales bevorzugt, sollte darauf achten, dass keine fremden Rabenmütter mitlesen können (siehe Urheberrechtshinweis).
Hans Retep · geb. 1956
Zum Muttertag
So viel lieben,
so viel bangen,
so viel hoffen,
nichts verlangen,
das ist einer Mutter Los –
ohne dich, wo wär ich bloß?
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Keine Sorgen am Muttertag
Das gehört sich so, dass man seine Mutter am Muttertag beruhigt, wenn das gewählte Bild auch etwas eigenartig ist.
Hans Retep · geb. 1956
Alles Gute zum Muttertag ...
Alles Gute zum Muttertag!
Bleib gesund und bleibe stark.
Mach um uns dir keine Sorgen,
Unkraut wächst – heute wie morgen.
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Gedicht an eine Mutter
Man lasse sich nicht vom Titel dieses Gedichts täuschen. Dies ist kein Schönwetter-Gedicht, sondern eines, das sehr authentisch mit der Realität des Todes umgeht.
Veronika Bauer · geb. 1978
Muttertag
Schon lange seh ich dich nicht mehr,
auch in mir nicht.
Du bist verblasst, verblichen.
Mein Auge spiegelt dich nicht mehr,
und wo du warst, ist’s heut nicht leer:
Dort sagen andre Münder andre Worte
und andre Hände nehmen, geben.
Bald fließt, bald plätschert unser Leben
und du bist fort. Und wir sind hier -
und lachen.
All deine Kleider, deine Sachen,
verstaubt, verpackt, verschenkt, verräumt.
Nur da im Eck dein Bild,
auch blass - vergilbt, verblichen.
Du bist dem Lebenden gewichen,
so still und unbemerkt.
Ich hab heut Nacht nicht mal von dir geträumt.
So geht die Zeit, so fliegt das Leben.
Und du bist fort.
Und ich bin hier.
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Einschlaflied einer Mutter
An die schöne Tradition, dass Mütter Einschlaflieder singen, erinnert dieses Gedicht, allerdings ist die Wirkung nicht die erhoffte.
Dyrk Schreiber · geb. 1954
Ihr leiser Sang
An dünner Wand parterre gelegen,
die stille Mutter wiegt zum Trutz
das Kind - und weint auch nicht dagegen,
dass sie kaum schläft zu seinem Schutz.
So liegt es warm mit großen Augen
und strampelt, bettelt um ein Lied,
die Müde kennt ein paar, die taugen,
damit kein böser Traum geschieht.
Sie singt von Sehnsucht, Liebe, Sternen,
von einem Hoffen - kommt er noch?
Von einem Weg, an dem Laternen
und Sonnenblumen leuchten - doch
ihr leiser Sang führt hin zum Schlafen.
Es schreit das Kind, es lärmt vom Hafen
und durch die vielen Autos, ach:
Die Mutter wird davon nicht wach.
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Kurzes Muttergedicht
Eine kurze Erklärung, wie das mit der Mutterschaft funktioniert. Die letzte Zeile des Gedichts ist die entscheidende.
Friedrich von Logau · 1605-1655
Mütterliche Liebe
Die Mutter trägt im Leibe das Kind dreiviertel Jahr;
Die Mutter trägt auf Armen das Kind, weil’s schwach noch war;
Die Mutter trägt im Herzen die Kinder immerdar.
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Gedicht über Nestwärme
Hier nimmt der Dichter die kindliche Perspektive ein, um die berühmte Nestwärme im Gedicht aufzuwärmen.


Gedicht über eine kluge Mutter
Des Tages Probleme lassen sich mit mütterlicher Weisheit in nichts auflösen, wie das folgende Gedicht an eine Mutter eindrücklich demonstriert.
Ilse Frapan-Akunian · 1849-1908
An meine Mutter
Es war dein Wort in unsrer Kinderzeit,
und nie hab’ ich vergessen dran zu denken;
ich lernte drein mich immer mehr zu versenken,
es wuchs sein Sinn so tief, so weltenweit,
noch heute lenkt es, was ich streb’ und tu.
„Kommt, Kinder, seht die Sterne“, sprachest du,
eh’ wir zur Ruh,
zur süßen Kinderruh uns niederlegten;
und wenn wir Streit gehabt, wenn Groll wir hegten,
dann weiß ich, sprachst du es besonders gerne:
„Was zankt ihr doch! Da, geht und seht die Sterne!“
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Sprüche für Muttertagskarten
Dieses Gedicht für eine Mutter ist ein bisschen länger geworden. Die ersten zwei Strophen eigenen sich auch als Sprüche für Muttertagskarten.


Wenn Worte versagen
Auch das gibt es: Jemandem, der viel geübt im Umgang mit dem poetischen Wort ist, versagen gerade bei der Mutter die Kräfte. Aber: „Unbeschreiblich“ ist ja auch ein Kompliment.


Gedicht für eine Berliner Mutter
Auch Berliner haben Mütter, wie Tucholsky in seinem Gedicht aus alten Zeiten zeigt.

Kommentar:
Bei diesem Gedicht ist das Reimschema interessant. Die erste Strophe hat nur einen Reim, die zweite hat zwei, in der dritten geht zum ersten Mal der Schweifreim auf, d.h. die dritte und sechste Zeile reimen sich. Dafür steht die Refrainzeile aber nur als Anhängsel da. Und erst am Schluss liefert Tucholsky für den Refrain eine „perfekte“ Schweifreim-Strophe mit dem üblichen Reimschema aabccb. Wobei hier der Schweifreim weiblich endet, also mit einer Senkung am Schluss, was einen eher offenen Charakter hat. Üblicherweise schließt ein Schweifreim männlich ab, also mit einer Hebung.

Eine gute Nachricht für Mütter
Das folgende Gedicht hat eine durchaus gute Nachricht für geplagte Mütter zu bieten. Ob diese Nachricht wirklich ein Trost ist, sei dahingestellt.
Otto Haendler · 1851-1929
Trost für Bubenmütter
Dass der Engel mit der Zeit
Sich entengelt,
Ja verbengelt,
Macht euch Sorgen? Seid gescheit!
Wo sich treffen Bub und Hund,
Und Fritz schmeißt nicht,
Und Spitz beißt nicht,
Da sind beide nicht gesund!
Linkadresse zu diesem Gedicht: www.lyrikmond.de/gedichte-thema-8-75.php#1770

Erdrückende Mutterliebe
Und hier ein Fall von zu viel Mutterliebe im Gedicht. Das soll in den besten Familien vorkommen.


Noch ein Gedicht an eine Mutter
Dieses Gedicht versucht den Tod einer Mutter zu bewältigen und geht dabei in eine wehmütige Richtung.
Jakob Haringer · 1898-1948
Mutter
Die Schachteln auf dem Schrank sind längst verstaubt,
Dein Nähkorb ist verwaist.
Die Vögel am Fenster warten vergebens. In meinem Koffer,
Nichts als deiner Mädchenzeiten uraltes Gebetbuch. Niemand
Sagt nun das Schönste, wenn wir verwirrt und kummervoll:
Geh schlafen, mein Kind!
O du strahlende Hand Gottes!
Nie mehr deine himmlischen Briefe: Komm heim, mein Kind!
Geburtstagskuchen, Café, Lieblingsspeisen und Weihnacht ...
Wer strickt sein Herz in die Socken hinein?
Wenn du weintest, ging für mich die Welt unter.
Nur deine Gebete erhörte der Himmel. Längst
Verblich dein Bild im Rahmen. Aber noch immer
Lieb ich jede Gasse, die du gingst. In allen Liedern
Ist bloß deine Stimme. Erst kam der Bettler vor der Tür –
Und war der satt, blieb fast nichts mehr für dich.
Bei dir ist man immer bloß der kleine Junge geblieben.
Wo du auch warst, war Heimat! du der schönste Traum des Lebens!
Manchmal weintest du lächelnd so wie junge Mädchen.
Keine Hand strich so zärtlich über die heiße Stirn.
Wenn ich müd und verirrt am Nachmittag.
Keine Frau ging so leise wie du. Lachtest du,
Waren alle Tage Feiertage. O dein helles, schönes Gesicht!
Noch Kinder sind sie schon Mütter.
Sammeln sie, wie Briefmarken, Lachen, Worte und Leid in ihr ewiges Herzalbum.
Wenn überall Nacht, die Lampen der Mütter warten.
Wer hält am längsten unser letztes Stück Kindheit in den zitternden Händen?
Wer harrt jeden Abend auf den verlornen Sohn?
Wer streicht uns nun übers graue Haar?
Niemand machte uns so reich, so stolz.
Nur die Mütter wissen um Lächeln und alle Sehnsüchte.
Nun wollen wir lieb sein zu dir, dich nimmer ärgern ...
Aber du bist fort –
Linkadresse zu diesem Gedicht: www.lyrikmond.de/gedichte-thema-8-75.php#2213

Hinweis: Mehr mütterliche Gedichte finden Sie bei den Geburtstagsgedichten für Mama.