Gedichte zur Geburt
Dass das Leben sich nicht immer reimt, stellt man früh genug fest. Da sollte es wenigstens zur Geburt ein paar schöne Verse geben, die sich natürlich eher an die glücklichen Eltern richten. Denn auch die haben sich mindestens ein Gedicht verdient, weil sich die Nacht in Zukunft möglicherweise auf Wacht reimt.

Kleines Wunder
Ein himmlisches Kind wird in diesem Gedicht zur Geburt gepriesen. Wunder sind doch häufiger als man glaubt.
Emanuel Mireau · geb. 1974
Zur Welt gekommen
Ein Baby ist zur Welt gekommen,
vom Himmel hat’s ein Stückchen mitgenommen.
Wer immer auch in seine Augen sieht,
der spürt, dass Wundersames ihm geschieht
und fühlt sich einen Augenblick benommen
vom Himmel, der zur Welt gekommen.
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Das Wunder der Geburt
Alle wundern sich nach der Geburt: das Baby und die Eltern. Für den Rest bleibt nur Bewunderung ob der mutigen Tat.
Hans Retep · geb. 1956
Wunder
Ein neues Leben ist erwacht,
beschaut die Wunder dieser Welt.
Da sind so große Leute,
die gucken, die lächeln,
die machen Geräusche.
Da sind so viele Dinge,
nur ist ihr Sinn verborgen.
Doch Nährung gibt es reichlich,
auf Wunsch des Tags und in der Nacht.
Und schließt man sanft die Augen
und schläft zufrieden und satt,
dann scheint die Welt die gleiche,
sobald man wieder erwacht.
Ein neues Leben wächst,
ein neues Leben ist
der Mittelpunkt des Seins.
Es kümmert sich nicht um Morgen,
es lebt geliebt und geborgen,
und dieses Wunder
habt ihr vollbracht.
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Geburt einer neuen Welt
Man muss nicht unbedingt durchs Teleskop gucken, um die Geburt einer neuen Welt zu sehen, es reicht ein ganz anderer Blick.
Hans Retep · geb. 1956
Neue Welt
Die Händchen sind zierlich.
Die Füßchen sind zierlich.
Die Fingerchen sind zierlich.
Die Zehchen sind zierlich.
Nur die Augen sind groß genug,
eine ganze Welt zu verschlingen.
Davon können Väter und Mütter
rührend schöne Lieder singen,
wie die alte Welt so plötzlich verschwand
und sich wunderbar eine neue fand.
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Gedicht über Geburtsfreuden
Dieses Gedicht nimmt nicht nur Eichendorffs Mondnacht auf die Schippe, sondern Baby und Eltern gleich dazu. Wenn sich der Dichter da mal nicht verhoben hat.
Hans Retep · geb. 1956
Geliehenes Gedicht zur Geburt
Es war als hätt der Himmel
die Erde blitzgeküsst
als du mit kleinem Näschen
zur Welt gekommen bist.
Es freute sich der Vater
und Mutter auch ganz sacht
auf deiner Stimme Wonnen
und manch durchwachte Nacht.
Doch was sind Sorgennächte
mit einem Kind im Haus?
Zu dritt ist’s warm im Zimmer,
die Liebe geht nicht aus.
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Schwere Geburt
Normalerweise stürzt sich ein Neugeborenes mit dem Kopf zuerst ins Leben. In diesem Gedicht läuft alles verkehrtherum, endet aber glücklich mit einem ...
Hans Retep · geb. 1956
Verkehrt, aber glücklich
Zehn kleine Zechen kamen just zur Welt,
zwei Füßchen haben sich hinzugesellt,
zwei kurze Beinchen folgten drauf im Nu,
und das Popöchen war ein echter Clou.
Natürlich musste auch ein Bäuchlein raus
und Ärmchen, Händchen und zehn Grabscherlein.
Als dann das Köpfchen fand den Weg hinaus,
was tat es da? Schrein!
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Goethe zur Geburt
Goethe versucht die Geburt mit etwas Mathematik im Gedicht anzureichern: einfach, aber überraschend.


Geburt und Natur
Zu einem Bild aus der Natur greift in diesem Gedicht zur Geburt die Dichterin, um zu zeigen, dass eins und eins nicht zwei, nicht drei, sondern eins ist.
Charlotte Francke-Roesing · 1863-1942
Nun trieb unser Baum ein Zweiglein
Nun trieb unser Baum ein Zweiglein,
Ein Zweiglein zart und fein,
Das wollen wir hegen und pflegen
In Sonnenschein, Sturm und Regen,
Dass es wächst in den Himmel hinein.
Nun sind unsre Seelen beschlossen
Zu einem blühenden Eins.
Das wird in künftigen Tagen
Im strebenden Wipfel tragen
Dein sehnendes Leben und meins.
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Ein leises Gedicht zur Geburt
Wenn einer eine Reise tut, dann muss er erst mal schlafen, so lautet der Tenor dieses Gedichtes zur Geburt.


Gedicht über eine Engelsgeburt
Wie man einen Engel zur Welt bringt, erfährt man in diesem Gedicht zur Geburt. Es ist nie leicht, aber es geht;-)
Paul Remer · 1867-1943
Heilige Nacht
Vor unserm Kammerfenster steht
Ein zitternd Sternlein, wie windverweht,
Das suchen deine fiebernden Blicke
Und bauen eine schimmernde Brücke.
Und auf der schimmernden Brücke schwebt
Ein Englein herab und bangt und bebt,
Die kleinen Füße straucheln und irren,
Die feinen Flügel zittern und schwirren.
Und als der Morgen ans Fenster fliegt,
Das Englein in deinem Schoße liegt.
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Aller Anfang ist schwer
Die etwas seltsame Gefühlslage zu Beginn eines neuen Lebens wird in diesem Gedicht beschrieben.
Richard von Schaukal · 1874-1942
Das neugeborene Kind
Da liegt es mit sich selbst allein,
ahnt nicht, dass es uns braucht.
Wir möchten ihm so gern was sein,
das wir in Sorge ganz getaucht.
Es aber bleibt der großen Liebe fern,
einsam und heilig wie ein Stern.
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Licht und Wärme
Als ein sehr lichtes Ereignis wird in diesem Gedicht die Geburt dargestellt. Doch das gewählte Bild (Flämmlein) ist gleichzeitig ein Hinweis auf die Verletzlichkeit eines neuen Lebens.
Eugen Gottlob Winkler · 1912-1936
Auf die Geburt eines Mädchens
Siehe, ein Flämmlein ward wieder entfacht.
Liebe behüte den milden Schein,
bis es erstarkt zu eigenen Wärmen.
Gerne sei es als frohe Macht
dem Festtisch des Lebens dargebracht.
Und zehrt es am weltlichen Härmen,
kehr’ es gesegnet zur Stille ein
und werde mit himmlischem Glanze bedacht.
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Kinderaugen
Emanuel Geibel schaut in seinem Gedicht schon ein bisschen voraus auf Elternfreuden, die durch eine kindliche Perspektive erwachsen.


Ein Gedicht zur Geburt von Wilhelm Busch
Beim Wilhelm Busch ist natürlich Schluss mit lustig. Der Zustand des Ungeborenseins hat für ihn viele Vorteile.


Noch ein Gedicht zur Geburt von Wilhelm Busch
Dieses Gedicht zu einer Geburt ist etwas für Freunde des kräftigen Humors, in dem ein Körnchen Wahrheit steckt. Nicht bei jedem ist die Konkurrenz willkommen.


Gedicht über eine Geburt im Nest
Streng genommen wird in diesem Gedicht nicht geboren, sondern geschlüpft, aber es eröffnet neue Perspektiven, mal bei der Nachbarin, Frau Schwalbe, vorbeizuschauen.

Lesetipp:
Dieses Gedicht stammt aus dem Schwalbenbuch von Ernst Toller, das auf einer wahren Geschichte beruht: Während seiner Festungshaft brütete ein Schwalbenpaar in seiner Zelle.

Ein historisches Gedicht zur Geburt
Selbst ein unschuldiges Baby ist Tucholsky Anlass ein paar Takte über diesen blöden Nationalismus loszuwerden, und er empfiehlt dem Neugeborenen dazu die rechte Lebensstrategie.

