Gedichte der Romantik
Die Romantik war eine Literaturepoche, die Ende des 18. Jahrhunderts ihren Anfang nahm und etwa bis Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte. Während dieser Zeit wurden einige Grundlagen für die spätere moderne Lyrik gelegt. Dabei war nicht jeder Dichter dieser Epoche ein Romantiker. Es gab eher kleinere Gruppen von Dichtern, die der Romantik zuzurechnen sind. Einigen dieser Dichter werden wir hier begegnen.
Das romantische Programm
Joseph von Eichendorff ist sicher der populärste Dichter der Romantik. Sein romantisches Programm braucht nur vier Zeilen.

Kommentar:
Um dieses Gedicht zu verstehen, muss man sehr genau an die Wortbedeutungen herangehen, wie sie zur Zeit Eichendorffs galten. Die verlinkte Interpretation versucht dies mit Hilfe von Grimms Wörterbuch.
Die romantische Welt
Novalis als Vertreter der Frühromantik erläutert in diesem Gedicht den Denkansatz der Romantiker, der sich als Ergänzung zum rationalen Weltbild verstand.

Ein Klanggedicht
Eine der Neuerungen der Romantik war, dass Gedichte zum Klingen gebracht wurden, ohne große Rücksicht darauf, ob der Inhalt einen nachvollziehbaren Sinn ergab.

Lesetipp:
Nicht zum Einschlafen sind die Gedichte für Kinder beim Lyrikmond.
Fragmentarische Romantik
Eine Geschichte in einem Gedicht zu erzählen, erfordert äußerste Sparsamkeit beim Wortmaterial. Die Romantiker gingen mit ihrer Vorliebe fürs Fragmentarische noch einen Schritt weiter. Zwei Strophen, zwei Situationen, fertig.

Lesetipp:
Eine Interpretation beim Poetischen Stacheltier zeigt, dass die fragmentarische Gestaltung des Gedichts kein Selbstzweck ist.
Ein vergessener Romantiker
Ludwig Tieck war von Anfang an bei der romantischen Richtung dabei. Doch obwohl er einen reichen Output an Gedichten hatte und im Berliner Kreis der Romantiker etwas galt, gehört er heute eher zu den vergessenen Romantikern. Hier zeigt er Freude am Experiment: Die ersten Zeilen haben nur eine einzige Hebung, eine höchst seltene Bauart.

Entgrenzung in der Romantik
Das Reisen war ein großes Thema bei den Romantikern als Symbol für das Aufbrechen zu neuen Ufern oder zur Entgrenzung, wie die Gelehrten sagen.

Lesetipp:
Etwas modernere Gedichte über Sehnsucht aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Die Nacht in der Romantik
Die Nacht war ein weiteres großes Thema in den Gedichten der Romantiker. Allerdings nicht als Zerstörerin des Lichts, als Mutter des Todes wie in der griechischen Mythologie, sondern als schöpferische Kraft.

Ein weiteres Nachtgedicht der Romantik
In diesem Gedicht wird sowohl die positive Grundeinstellung der Romantiker zur Nacht mit ihren phantasievollen Möglichkeiten als auch eine experimentelle Strophenführung gezeigt. Auch fürs formale Anderssein waren die Romantiker berühmt.

Und noch mehr Nacht-Romantik
Mörike wird nicht unbedingt zu den Romantikern gezählt, aber ihr Einfluss auf sein Werk ist unübersehbar. Auch seine Experimentierfreude ist unverkennbar romantisch.

Eichendorff und die Nacht
In diesem Gedicht geht es eigentlich schon gar nicht mehr um die Nacht, die nur als Vergleich, der immer weiter fortgesponnen wird, herhält.

Der Klassiker unter den Gedichten der Romantik
Und das ist wahrscheinlich Eichendorffs berühmtestes Gedicht über die Nacht. Der religiöse Aspekt („nach Haus“) ist hier noch sehr dezent. In anderen Gedichten war Eichendorff wesentlich direkter.

Lesetipp:
Der Mond hängt nur als Gedanke in diesem Gedicht herum, mehr und ganz explizit Mond bieten die Mondgedichte.
Schauerliche Romantik
Ein Nebenfluss der Romantik ist die Schauergeschichte oder auch Schwarze Romantik genannt. Hier wird die Geschichte als Dialoggedicht sehr knapp erzählt.

Kommentar:
Die Romantiker hatten eine Vorliebe für Volkslieder, Volkssagen und notfalls hat man sie selbst erfunden, denn die Sage von der Lorelei ist eine Schöpfung von Clemens von Brentano. Das berühmteste Lorelei-Gedicht ist zweifellos Heines Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ..., der jedoch den Mythos mit einer Portion Ironie zu unterwandern suchte.
Schwarze Romantik im Gedicht
Dieses Gedicht von Gottfried Keller steht in der Tradition der Schwarzen Romantik. Eine märchenhafte Nixe entpuppt sich als gewissenloser Killer.

Lesetipp:
Bei diesem Gedicht darf ein Hinweis zur Sammlung von Gedichten mit Schwarzem Humor nicht fehlen.


