Witzige Gedichte 1
Was ist der Unterschied zwischen lustigen und witzigen Gedichten? Unter die witzigen habe ich jene Gedichte einsortiert, die entweder auf eine Pointe fokussiert sind oder deren Pointe besonders herausragend ist.

Ungläubiger Witz
Kurz und knackig steuert dieses witzige Gedichte auf seine Pointe zu.


Hauptsache die Pointe wird nicht vergessen
Und um ganz sicher zu gehen, hat dieses Gedicht gleich eine Doppel-Pointe zum Thema „Was alles nicht da ist“.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Vergesslich
Ich lehne an die Mauer die Leiter
und steige hinauf.
Oben angekommen,
bemerke ich meinen Irrtum.
Die Mauer ist
längst abgerissen.
Ich steige die Leiter hinab,
ich schiebe die Leiter zusammen,
ich trage sie über die Wiese
und falle
in den Graben.
Jetzt weiß ich wieder, warum
die Mauer
dort stand.
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Kommentar Hans-Peter Kraus:
Unmittelbarer Anlass für das Gedicht war ein Satz von Karl Krolow, der in der Frankfurter Anthologie (Bd. 1, S. 124) schrieb: „Arp hat, Gedichte schreibend, sozusagen Leitern in die Luft gelegt, immer höher in etwas, das es nicht gibt.“ Und denk ich an Leitern, denk ich an Mauern bzw. Wände. Der Bückling von Carles Cros ist mir ein unvergessliches Gedicht. Etwas von dessen Tonfall habe ich in diesem Gedicht übernommen.

Gedichtecho
Ein Echo aus vergangenen Tagen ist dieses Gedicht, das seine Inspiration durch Jakob van Hoddis Weltende nicht verleugnet.
Georgi Kratochwil · geb. 1979
Noch ein Weltende
Die Amsel reißt den Schnabel auf,
doch kommt kein einziger Ton heraus.
Die Ampel schaltet um auf Rot,
kein Auto bremst, die Fahrer tot.
Das Fernsehen fällt heut leider aus,
der Pfarrer tut den letzten Schnauf.
Die Welt, ein Paradies so still,
ganz klar, das war des Herrgotts Will’.
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Überraschende Tarnung
Mit ein bisschen Lebenserfahrung kann einen keine Tarnung mehr überraschen, doch die Pointen-Tarnung in diesem Gedicht dürfte sehr schwer vorauszusehen sein.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Tarnen
Manche Tiere sind gut im Tarnen.
Ein Hund zum Beispiel
tarnt sich häufig als Hypnotiseur.
Gerade noch saß da ein Pudel,
mit dem man so interessante Gespräche wie
„Sitz!“
oder
„Platz!“
führen konnte,
doch plötzlich hockt an der gleichen Stelle
einer mit Magnetaugen,
der Essensbrocken vom Tisch hypnotisiert.
Oder Chamäleons,
die tarnen sich gerne als Automechaniker.
„Ist in einer Stunde fertig“,
sagt der Fachmann.
Und kommt man nach einer Stunde zurück,
keiner zu sehen, keiner weiß Bescheid,
ob die Karre repariert ist.
So gut sind die getarnt,
quasi nicht mehr vom Auto zu unterscheiden.
Aber das Beste, was ich bisher
an Tarnung gesehen habe,
war ein Kaktus in der Wüste.
Als ich näher kam,
stellte sich heraus:
In Wahrheit war’s ein Oktopus im Meer.
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Ein Schachgedicht
Schach gilt ja allgemein als nobles Spiel. Schachspieler selbst denken jedoch beim Schach in etwas anderen Kategorien, wie das folgende Gedicht zeigt.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Freundschaftsspiele
Habe mich mit P. abends zum Schach getroffen.
In der ersten Partie war er noch nicht warm,
machte einen groben Fehler und ich
zerschmetterte ihn.
In der zweiten mit Schwarz
setzte ich konsequent auf Gegenangriff
und schlug solange auf ihn ein,
bis er zusammenbrach.
Die dritte Partie war sehr ruhig. Mit Weiß
erwürgte ich ihn langsam, aber sicher. Am Schluss
zappelte er bei knapper Zeit noch ein bisschen,
doch ich zog die Schlinge unbarmherzig zu.
In der vierten war sein Widerstandsgeist erloschen.
Ein kleiner Schlag hier,
ein kleiner Schlag dort,
ein bisschen Druck
und er fiel um.
Alles in allem:
ein netter Abend.
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Western witzig
Was ist witzig an Western, die doch nur die gute, alte amerikanische Tradition von Schießen und Erschossenwerden hochhalten? Ganz einfach: ein Accessoire.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Spätwestern
Schießt erst,
presste der Anführer der Siedler
zwischen den Lippen hervor,
wenn ihr,
er stöhnte auf,
das Weiße in ihren Augen seht,
und starb.
Die Indianer griffen an.
Kein Schuss fiel.
Widerstandslos
ließen sich die Siedler abmetzeln.
Warum
hatten sich die Bleichgesichter nicht gewehrt?
Die Indianer
nahmen ihre verspiegelten Sonnenbrillen ab
und grübelten.
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Gedicht mit goldener Pointe
Inspiriert von der König Midas-Sage begibt sich dieses witzige Gedicht an einen Ort, der nicht oft in Gedichten thematisiert wird.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Der König auf dem Klo
War er nicht ein wahres Glückskind?
Was er anfasste, ward zu Gold.
Und doch:
Misstrauisch beäugte der König
die Rolle Klopapier.
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Hass ist witzig
Es gibt zweifellos Probleme auf dieser Welt, die sich manch einer nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen könnte. Und solcher Art Probleme sind mitten unter uns. Kein Wunder, dass da Hassgefühle aufkommen.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Wie der Hass in die Welt kommt
Ich bin kein
Ich bin wirklich kein
Sau-ber-keits-fa-na-ti-ker,
aberrrrrrr
was ich hasse
was ich wirklich
aus tiefstem Herzen
mit allen Fasern meines Fleisches
hasse,
dassind
Krüüüüüüüüümel
auf dem Teppich,
die ich sehe
nachdem
geraaaaade nachdem
ich den Sauger abgestellt habe.
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Fragliches Gedicht
Aus der Serie „Das wird man ja wohl noch Fragen dürfen“ stammt dieses fragliche Gedicht. Antworten bitte an das Bundesministerium für Schnee, Eis und Regen.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Ich verstehe diese Leute ...
Ich verstehe diese Leute
auf den Südsee-Inseln nicht.
Wir haben Winter. Und die?
Keine trüben Tage,
keine Kälte, kein Frost,
kein Schnee und Eis.
Wir halten die das nur aus?
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Ein Gedicht über einen Konsumrausch
Feuer und Flamme ist in diesem Gedicht jemand ob seiner Neuanschaffungen. Die Pointe spielt jedoch nicht mit dem Wasser.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Feuer und Flamme
Ich hab heut voll zugeschlagen.
Die im Laden haben vielleicht Augen gemacht.
Zwei Verkäufer
mussten mir die Sachen zum Wagen rausschleppen.
Guck dir das an:
’ne neue Stereoanlage, ’n neuer Fernseher und
’n neuer PC, nur vom Feinsten.
Na, was sagst du?
Morgen brennt’s.
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Ein Gedicht über Musik
Vergleicht man Lyrik und Musik, muss man zugeben, dass die Musik die intensiveren körperlichen Wirkungen erzeugt – zu einem Gedicht kann man nicht unbedingt tanzen. Dennoch sollte man nicht alles glauben, was man glaubt, dass es einem die Musik verspricht.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Musik, die direkt ins Blut geht
Ich höre Musik.
Ich höre gern Musik.
Am liebsten höre ich Musik,
die direkt ins Blut geht,
die einen aufputscht,
die einem die Kraft gibt,
alle Hindernisse zu überwinden,
sogar durch Wände zu stürmen.
_ – _ – _ – _ – _ – _ – _ – _ –||
Hat jemand ein Taschentuch?
Meine Nase blutet.
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Letzte Nazi-Bastion
Das ist zweifellos nicht lustig, wenn man die letzte Nazi-Bastion in Deutschland enttarnt. Aber was muss, das muss, und ein Witz muss nun mal sein auf dieser Gedichte-Seite.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Unvollständige Entnazifizierung
Das ist doch verlogen:
Da poliert sich einer die Glatze,
schmeißt sich in seine besten
–NSDA–-Klamotten,
schnürt die Springerstiefel
und will ein Autokennzeichen beantragen
– wie es sich gehört –,
ist sogar bereit,
was zu zahlen für seine Sonderwünsche
und dann:
HJ, KZ, NS, SA, SS
gibbet nich’ auf’m Kennzeichen,
keine Changße.
Selbst Zahlenkombis wie 18 oder 88
sind verdächtig, wenn
AH oder HH gewünscht werden.
Und das ist wirklich verlogen,
solange jeder Kraftwagen-
Führer in Deutschland einen Führer-
Schein braucht.
Mehr Nazi-Sprech geht kaum.
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Der Witz mit dem Bad
Es gibt Kinder, die haben Schwierigkeiten, den Witz mit dem Bad zu verstehen. Warum säubern, wenn man doch eh wieder dreckig wird? Und auch wenn diese Logik etwas krumm ist, haben Kinder doch recht, misstrauisch in Sachen Bad zu sein, wie folgendes Gedicht zeigt.
Maike Suter · geb. 1966
ich habe das Kind gebadet
ich habe das Kind gebadet
gründlich und gewissenhaft
die Spuren getilgt
von Schokolade
Filzstiften
Abenteuern
habe es ordentlich gekämmt
und dann
muss ich es versehentlich
mit dem Bade ausgeschüttet haben
nun finde ich es nicht mehr
denn von all den Kindern
die draußen herumlaufen
sieht keines so aus
als wäre es meins
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Kommentar:
Mehr zur Dichterin auf ihrer eigenen Website.

Die Sache mit dem Tausendfüßler
Eigentlich sind sie harmlos, aber doch unheimlich, wegen des merkwürdigen Gangs. Trotzdem scheint die Angst der alten Dame in diesem Gedicht unberechtigt zu sein – scheint.
Maike Suter · geb. 1966
Tausendfüßler in der Geriatrie
meine Bettnachbarin weint
ratlos blicken Tochter und Schwiegersohn
auf die verängstigte alte Dame hinab
dieser Tausendfüßler, flüstert sie
er ist wieder hier
der Schwiegersohn schaut unters Bett
nein nein, wispert sie
da drüben
seht ihr ihn nicht
er ist größer als ich
und nimmt mir immer mein Essen weg
verlegen lächelt die Tochter zu mir herüber
ich lächle verständnisvoll zurück
gegen Tausendfüßler
kann man nichts machen
dann ist der Besuch verschwunden
auf dem Nachttisch meiner Nachbarin
liegt eine Pralinenschachtel
so nutzlos gegen die Angst
ich schiebe meine Decke beiseite
die alte Frau fängt an zu wimmern
doch als ich langsam
aus dem Bett gleite
hört sie auf
blickt mir stumm entgegen
und es ist still im Zimmer
bis auf das leise Getrappel
meiner vielen Füße
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Kommentar:
Mehr zur Dichterin auf ihrer eigenen Website.

Gedicht von der Weide
Von der Weide direkt in einen Cartoon, so ist die Laufbahnplanung dieses witzigen Gedichts. Aber was Planung angeht, strahlt es nicht gerade Optimismus aus.
Wilfried Ihrig · geb. 1953
text für einen cartoon
es sprach die kuh
zum stier
ich will ein kalb von dir
du starker stier
da sprach der stier
zur kuh
kälber willst nur du
du blöde kuh
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Jägerwitz
Jäger töten Tiere bekanntlich zu ihrem eigenem Besten, damit sie sich nicht zu sehr vermehren und verhungern. Das scheint das eine oder andere Tier noch nicht ganz verstanden zu haben.
Samuel Pereira · geb. 1996
Mein Fuß
Mein Fuß
rechter Hand hat drei Zehen.
Schwimmbäder
besuch ich nicht mehr.
Die Gesellschaft
hat keinen Platz für drei Zehen.
Im Walde
bei der Jagd geschah es:
Zwei Wölfe
und nur ein Gewehr.
Ohne Vorwarnung
schoss der eine mir in den Fuß.
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Laubbläser-Gedicht
Die Betitelung als Blasade, Entschuldigung, Ballade ist schon ein zarter Hinweis, dass dieses witzige Gedicht über einen Laubbläser nicht gut ausgeht. Das wär ja auch noch schöner, wenn so ein Blaskapellenbruder mit seiner Bläserei ungeblasen davonkäme.
Hartmut Witte · geb. 1965
Die Ballade von Laubbläser-Jo
Das ist die Ballade von Laubbläser-Jo,
man nannte ihn so, weil nur eins macht’ ihn froh.
Sein Laubbläser blies den ganzen Tag,
das Blasen war sein Lebensertrag.
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
nur das Blasen machte ihn heiter,
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
er blies und blies immer weiter.
Wenn zusammengeblasen war das Laub,
dann hörte Jo noch immer nicht auf,
er macht’ sich daran, zu blasen den Staub,
und jagte ihn zum Himmel hinauf.
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
nur das Blasen machte ihn heiter,
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
er blies und blies immer weiter.
Ob Laub, ob Staub oder auch Pollen,
der Laubbläser-Jo blies alles hinweg,
mochten auch and’re die Augen rollen,
bei Jo blieb nichts an seinem Fleck.
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
nur das Blasen machte ihn heiter,
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
er blies und blies immer weiter.
Das Sausen und Brausen war manchen zu viel,
sie blickten auf Jo mit wachsender Wut,
man strebte danach, zu enden das Spiel,
Jo, pass auf und sei auf der Hut!
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
nur das Blasen machte ihn heiter,
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
er blies und blies immer weiter.
Eines Tages war es dann leise,
man suchte und fand den toten Jo,
aufgebrochen zur letzten Reise,
der Laubbläser steckte in seinem Po.
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
nur das Blasen machte ihn heiter,
Laubbläser-Jo, Laubbläser-Jo,
nun bläst er wohl im Himmel weiter.
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Gedicht über einen Notfall am Abend
Da sitzt man gemütlich am Abend in der Stube und plötzlich hört man Schreie von draußen. Man stürzt ans Fenster, sieht nichts, die Schreie gehen weiter. Was tun? Der folgende Text liefert dazu eine Antwort, aber auch – wie es sich für ein witziges Gedicht gehört – eine Pointe.
Gerhard P. Steil · geb. 1952
Panik in der Straße
Laute Schreie in der Straße
hallten schrill in einem fort,
mancher dachte schlimme Dinge,
andre glaubten schon an Mord.
Große Furcht und böses Ahnen
drang durch meterdicke Türen,
und im allerkleinsten Winkel
war die Sorge noch zu spüren.
Ich begriff den Ernst der Lage
und versuchte mich als Held,
als ich Feuerwehr und Notarzt
in den kleinen Ort bestellt.
Doch das Leben ist im Grunde
nichts als blanke Ironie,
und das Ende der Geschichte,
liebe Leute, glaubt ihr nie.
Denn man hörte in der Straße
all die schlimmen Töne hallen,
weil das Handy einer Dame
in den Hundemist gefallen.
Linkadresse zu diesem Gedicht: www.lyrikmond.de/gedichte-thema-6-44.php#2096

Gut getarntes Gedicht
Bei diesem Gedicht trifft einen der Witz ziemlich unvermittelt. Bis zur vorletzten Zeile scheint es eher ein Frühlingsgedicht zu sein.


Ein witziges Gedicht von Ringelnatz
Man muss schon genau aufpassen beim Lesen dieses Gedichts, sonst entgeht einem die Pointe.

Kommentar:
Nicht nur bei der Pointe muss man als Leser aufpassen, auch die Bauart des Gedichtes hat ihre Tücken: Das angegebene Reimschema ababccb ist als Lutherstrophe in die Lyrikgeschichte eingegangen, denn Luther verwendete es reichlich für Kirchenlieder. Tatsächlich ist laut einer Erhebung von Horst J. Frank (Handbuch der deutschen Strophenformen) die Lutherstrophe unter den zugeben recht seltenen Siebenzeilern die beliebteste, weil vor allem im 15. und 16. Jahrhundert viel gebraucht. Dieser Herr Ringelnatz war schon ein schlimmer Finger.

Ein witziges Gedicht von Rilke
Nein, das ist kein Witz. Rilke, der des Humors eigentlich gänzlich unverdächtig ist, hat tatsächlich mal ein Gedicht geschrieben, das eine schöne Pointe hatte. Formal ist das Sonett in knittelartige Verse gekleidet, was ziemlich unüblich ist. Also ist das kein Fehler, sondern wirklich ein Witz von Rilke.


Klassische Pointe
Um diese Pointe zu verstehen, muss man schon ein, zwei Gedichte gelesen haben, am besten von Goethe, sonst hat man nichts zu lachen.

