Witzige Gedichte 2
Früher war auch witzig, nicht nur besser. Man sollte nicht dem Vorurteil verfallen, dass Gedichte des 19. Jahrhunderts und noch früher einen etwas altbackenen Humor mitbrächten. Vielleicht mag die Sprache manchmal etwas altertümlich sein, aber Pointen mit einer Haltbarkeit von Jahrhunderten sind mit Sicherheit niemals altbacken, sondern stets frisch.

Vorsicht, freilaufende Pointe
Diesem Gedicht kommt harmlos daher. Bis Zeile sieben ist alles heitschi bumbeitschi, doch vor Zeile acht nehme man sich in acht.


Ein bekanntes Morgenstern-Gedicht
Man könnte fast sagen: Diese Pointe ist weltbekannt. Und wer es bisher nicht wusste, woher der Ausdruck am Schluss stammt, weiß es jetzt.


Ein witziges Gedicht von Wilhelm Busch
Die Sorte Mann, die Wilhelm Busch hier beschreibt, ist auch heute längst nicht ausgestorben. Es gibt sogar eine Berufsbezeichnung dafür: Politiker.


Gedicht zur letzten Ölung
Ein sehr verständiges Gedicht zum letzten Sakrament: Wohl dem Manne, der bis zum Schluss eine klardenkende Frau an seiner Seite hat.
Johann von Döring · 1741-1818
Frau Duns und der Arzt
Wie finden Sie, Herr Doktor, meinen Mann?
„Ich fürchte sehr, Madam, dass ich nicht helfen kann,
Und dächt, es würde gleich zum Prediger gesandt.“
Zum Pfarrer schon? Er hat ja noch Verstand!
Linkadresse zu diesem Gedicht: www.lyrikmond.de/gedichte-thema-6-180.php#1960

Der Mann als Witz
Ein Gedicht aus der Abteilung Herrenwitze, also unter der Gürtellinie angesiedelt, die bei manch altem Herrn recht tief zu hängen pflegt.


Und noch ein Mann als Witz
Auch im 18. Jahrhundert konnte der Humor im Gedicht recht fies und tiefgelegt unter der Gürtellinie sein:


Philosophischer Witz
Wer sich in die Tiefen der Philosophie begibt, scheint in flachen Gewässern zu planschen, dürfte in etwa die Lehre der folgenden Gedichtpointe sein.


Herrenwitz
Ein Herrenwitz der etwas anderen Art liefert dieses Gedicht, das sich erst etwas biedermeierlich anschleicht, bevor es den hohen Herren seine Pointe einschenkt.

