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Unterm Lyrikmond
Gedichte lesen und hören, schreiben und interpretieren
Aus der Zeit, als man noch mehr an als aus hatte im Sommer, stammen die Gedichte dieser Seite. Die Klassiker unter den Sommergedichten wurde also vermutlich mit viel Schweiß erkauft.
Die Natur ist im Sommer nicht nur ein Quell für Gedichtideen, sondern auch ein freigiebiger Gastwirt fürs leibliche Wohl, wie Ludwig Uhland entdeckt hat.
Natürlich darf auch im Sommer die Liebe nicht fehlen. Detlev von Liliencron hat einen der Klassiker zum Thema Sommerliebe geschrieben.
Auch wohltuende Stille und Einsamkeit stellen sich an manchen Sommertagen ein. Das fast schon mystische Einssein mit der Natur beschreibt Storm in diesem Sommergedicht.
Bei diesem Sommergedicht könnte man aus jeder Strophe ein Gemälde machen.
Emanuel Geibel verbindet in diesem Gedicht die sommerliche Mittagsstimmung mit Erinnerungen an die eigene Kindheit.
Lautlosigkeit und rote Farbe sind Kennzeichen dieses Sommergedichts, das vielleicht nur ein Traum von einem Sommer war.
Zunächst scheint dieses Sommergedicht in die typische Stimmung der Mittagshitze zu verfallen, doch dann passiert ... fast nichts. Fast.
Wenn alles Leben ruht, ist Geisterstunde. Daher kann man es nur folgerichtig nennen, dass Wilhelm Jensen die sommerliche Geisterstunde in seinem Gedicht auf den heißen Mittag verlegt.
Hätte mich auch gewundert, wenn die Dichter sich mal einig wären. Für Johann Georg Fischer liegt der tote Punkt im Sommer um die dritte Stunde.
Dieser Dichter schwört auf die Zeit nach der vierten Stunde als Höhepunkt von Hitze und Stille des Sommers.
In diesem Gedicht wird die Sommerstille in den Abend verlegt, worüber ein Dichter natürlich nicht schweigen kann, sondern reden muss. Wäre ja zu still sonst.
Ein Gedicht zum Riechen ist das folgende Sommergedicht. Wer diesen Regenduft nach einem heißen Tag einmal ganz bewusst eingesogen hat, wird ihn nicht wieder vergessen.
Ganz verliebt in den Sommerregen ist das lyrische Ich in diesem Gedicht, zumal es eine Gemeinsamkeit mit dem Wechsel von Regen und Sonne findet, und Gemeinsamkeiten sind der Liebe immer förderlich.
Maurice Reinhold von Stern · 1860-1938
Sonnenregen
O wie der stäubende, sprühende Regen
Küsset die wonnig erschauernde Flur!
In sonnigem Segen
Lacht die Natur.
Hold wie ein Kind unter Tränen, so lächelt
Regengebadet das schimmernde Feld;
Taufrisch umfächelt
Leuchtet die Welt.
O wie es perlt in den goldenen Ähren,
Glitzert und funkelt im blumigen Klee!
Nun rinnet, ihr Zähren,
Verklärt mein Weh!
So wie die Erde in Regen und Sonne,
Bin ich verdüstert und wieder erhellt:
In Weh und Wonne
Eins mit der Welt.
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Kommentar:
Zähren: alte Bezeichnung für Tränen.
Die lähmenden Macht eines heißen Sommertags demonstriert Eichendorff an einer Strophe, die nur aus Einsilber besteht. Doch auf „einmal“ (zwei Silben!) wendet sich das Blatt zum befreienden Gewitter.
Wenn die Welt sommerlich still steht, ist Zeit für entspannte Zweisamkeit, wie das folgende Sommergedicht zeigt.
Theodor Herold · 1871-1934
Schäferstunde
Kein Wolkenstreif’ am Mittagshimmel,
die Sommersonne ruht im Laub;
und nur ein müder Karrenschimmel
keucht triefend durch den Straßenstaub.
Wir sitzen in der dunklen Laube;
zu unsern Füßen schläft mein Hund,
und manchmal hältst du eine Traube
mir lächelnd grade vor den Mund.
Die Rosen duften so verschwiegen,
kein Laut dringt übern Gartenkies –
nur ein paar Sonnenfunken fliegen
in unser heimlich Paradies ...
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Sommerfrische nannte man früher, wenn es im Sommer aufs Land oder ans Meer ging, heute würde man Urlaub sagen. Aber schlechter Laune konnte manche damals wie heute sein.
Die Sommerhitze am Anfang des 20. Jahrhundert war auch nicht viel anders als die Sommerhitze am Anfang des 21. Jahrhunderts, wie das folge hitzige Gedichte zeigt. Nur die Pferde sind aus dem Stadtbild verschwunden.
Das Phänomen von liegenden Menschenleibern am Strand ist kein besonders neues, wie das folgende Sommergedicht zeigt. Auch damals waren geistige Belebungen durch einen großen Philosophen eher weniger gefragt.