Guten-Morgen-Gedichte 1
Gibt’s etwas Schöneres für Schlafmützen als am Morgen gleich mit einem aufmunternden Gedicht begrüßt zu werden? Wahrscheinlich ja, nämlich weiterschlafen. Das habe ich hier nicht im Angebot, sondern Guten-Morgen-Gedichte als Muntermacher.

Gedicht über einen Neubeginn
Dieses Gedicht propagiert, jeden neuen Tag als Chance für einen neuen Beginn zu verstehen. Also eigentlich setzt der Dichter auf die Heilkraft des Schlafes, ohne ihn jedoch zu erwähnen.
Hans Retep · geb. 1956
Ein neuer Tag
Ein neuer Tag heißt neu beginnen:
So viel, das gestern wichtig,
das gestern schmerzhaft,
das gestern drückend war,
ist heute schon vergessen.
Der neue Tag, er sei dein Star.
Drum lass ihn singen, lass ihn tanzen,
mit Freude um das Gute ringen
und Sterne in den Himmel stanzen.
Begeh den Tag mit allen Sinnen!
Ein neuer Tag heißt neu beginnen.
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Ein königlicher Morgen
Das Aufwachen am königlichen Hofe muss ein ganz besonderes Vergnügen sein. Es ist allerdings jetzt auch für jedermann zu haben, vorausgesetzt man hat eine Prinzessin an Bord:
Hans Retep · geb. 1956
Prinzessin am Morgen
Prinzessin am Morgen vertreibt alle Sorgen,
Prinzessin am Morgen bringt Sonne und Licht.
Wer will sich noch um morgen sorgen,
sieht er am Morgen der Prinzess’ Gesicht.
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Ein Guten-Morgen-Gedicht für den Schatz
Bei diesem Guten-Morgen-Gedicht wird eine spektakuläre Tagesplanung gleich mitgeliefert. Wer die verschlafen will, ist kein Gold-, sondern ein Bleischatz.
Emanuel Mireau · geb. 1974
Auf, auf, mein Schatz
Auf, auf, mein Schatz, der Morgen ist da!
Lass uns die Perlen von Gräsern stibitzen
und von der warmen Sonne trinken.
Lass uns den blauen Himmel verschlingen
und ihn mit Blütenfarben schminken.
Auf, auf! Lass uns lieben den ganzen Tag.
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Ein Versprechen am Morgen
Dieses Guten-Morgen-Gedicht ist äußerst vielversprechend, ein Traum wird sozusagen Wirklichkeit – im Gedicht.
Hans Retep · geb. 1956
Wach auf, mein Schatz, wach auf
Wach auf, mein Schatz, wach auf,
Du träumtest nicht vergebens,
Auch dieser Tag wird wieder
Der schönste uns’res Lebens.
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Amsellied am Morgen
Was die Amseln am frühen Morgen singen, hat wohl noch niemand entschlüsselt, und das ist beste Voraussetzung dafür, nach Dichterart wilde Behauptungen in die Welt zu setzen.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Ich bin
Grauer Morgenregen;
nur eine Amsel
singt das Lied
„Ich bin“:
Ob Nassherab, ob Trockenöd:
Ich bin.
Ob Luftgekreisch, ob Ästestill:
Ich bin.
Ob Weißerstarrt, ob Flimmerhitz:
Ich bin.
Es ist heller geworden.
Der Regen hat aufgehört.
Die Amsel ist
wo auch immer.
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Sonne am Morgen
Das hätte jeder gerne, mit Sonnenschein aufwachen. Das „deutsche“ Wetter spielt da leider nicht mit, aber ein echter Dichter hat immer Sonne am Morgen:
Hans Retep · geb. 1956
Morgensonne
Der dunkle Morgen, er lädt nicht ein,
nur graue Wolken, kein Sonnenschein.
Doch ich bin munter, ich bin wach,
heut leg ich alle Riesen flach,
brauch keinen blauen Himmelsschmu,
denn meine Sonne, die bist du.
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Aufstehn oder nicht Aufstehn - das ist hier das Gedicht
Schlafmütze und Morgenhummel liefern sich in diesem Gedicht ein Duell ums Aufstehn oder Liegenbleiben.
Georgi Kratochwil · geb. 1979
Duell im Morgengrauen
Aufstehn! Aufstehn!
Die Sonne schon am Himmel lacht.
Geh weg! Geh weg!
In meinem Kopf ist tiefste Nacht.
Aufstehn! Aufstehn!
Es gibt auch heute viel zu tun.
Geh weg! Geh weg!
Ich leg kein Ei, ich bin kein Huhn.
Aufstehn! Aufstehn!
Wer fleißig ist, der kann gut ruhn.
Geh weg! Geh weg!
Ich lieg ja schon, ich muss nichts tun.
Aufstehn! Aufstehn!
Den Tag vergammeln ist nicht nett.
Ach was, ach was,
so richtig nett ist’s nur im Bett.
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Morgenreime
Wenn am Morgen die Nacht reimend verabschiedet wird, dann kann doch nichts mehr schief gehen, oder?
Hans Retep · geb. 1956
Guten Morgen, aufgewacht ...
Guten Morgen, aufgewacht!
Es ist Tag und nicht mehr Nacht.
Hörst du nicht die Vögel singen?
Auf geht's: Der Tag soll uns gelingen!
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Auf eigene Gefahr
Wer den Ratschlag in diesem Guten-Morgen-Gedicht befolgt, tut dies auf eigene Gefahr. Andrerseits: Danach ist man wach.
Hans-Peter Kraus · geb. 1965
Wie man seine Frau wachflüstert
Königin des morgendlichen Lichts,
es ist Zeit, aufzustehen,
große Schiffe auszusenden,
um fremde Völker zu versklaven.
Das willst du sicher nicht verschlafen.
Dein Volk ruft zur Pflicht,
nun mache ein frohes Gesicht
und hieve dich aus dem Bette,
sonst wirst du noch fette
wie eine Gans, die Weihnachten fürchten muss.
[An dieser Stelle das Bett fluchtartig verlassen und um sein Leben rennen.]
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Sanfter Morgen
Ganz sanft in einer Art Rilke-Manier geleitet dieses Guten-Morgen-Gedicht den Leser in den Tag.
Sonja Gruber · geb. 1985
Erwachen
Heute ist es sanft.
Dein Glanz scheint matt,
so fein der Tag.
Gib leise Acht,
sei zart bedacht.
Die Nacht schwingt nach.
Wink fort den Schlaf.
Hab Dank dem Tag,
der Wachen wagt.
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Optimismus am Morgen
Nach schleppendem Beginn grassiert morgendlicher Optimismus, göttliche Inspiration bis zum Geständnis.
Saskia Maas · geb. 1986
Guten Morgen
Aufwachen: puh
Augen auf: oje
Aufsteh’n: tut weh
Nee, Augen zu
Erwachen: jaaa
Alles ist klar
Konfettiregenweisheiten
Prasseln mir in den Kopf
Und machen Sinn
Und überhaupt
Bin ich so, so, so
Schlau
Glaube mir
Ich habe die Cleverness mit Löffeln gefressen
Im Schlaf kam mir ein Engelchen geflogen
Und hat mir von Erleuchtung gezwitschert
Und nun weiß ich
Ich bin Gott
Schöpfer meines Lebens
Ich kann alles
Da wache ich auf
Sag' mal
Hab' ich etwa geträumt, ich wäre Gott
Lächerlich
Gott, ich hasse Aufstehen
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Tag, Nacht und ... Morgen
Mit viel Anlauf geht dieses Gedicht in einen neuen Morgen und umso schöner wird er.
Katja A. Freese · geb. 1973
Schwarz/weiß
Der Tag schwindet aus der Welt
verschlingt mit grauem Maul
meine sanftgelbe Zuversicht
Ich kauere zwischen starken Schatten
verschütte mich selbst wie Wasser
Ich bin nicht mehr
Und die Nacht ist ein dunkler Brunnen
tief mit Angst gefüllt
Die Schwärze öffnet ihre Nähte
zieht mich auseinander
gibt mir eine Form zurück
Ich bin wieder
ein goldgefiederter Morgen
langsam seine Flügel streckend
um auf in den Mittag zu fliegen
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Kommentar:
Dieses Gedicht war einer der 12 Finalisten aus über 1600 Einsendungen für das Gedicht des Jahres 2018. Mehr von und über Katja A. Freese auf ihrer eigenen Website.

Und noch ein Morgengrauen-Gedicht
Wie kann das ein Grauen am Morgen sein, wenn die Vögel zwitschern? Gibt es nichts Schlimmeres? Doch natürlich, das Schlimmste kommt wie immer zum Schluss.
Jana E. Hentzschel · geb. 1973
Morgengrauen
Als ich erwache in der Frühe,
gibt sich vorm Fenster jemand Mühe
und trällert fleißig mir ins Ohr.
Nur bleibt es nicht bei diesem einen,
sind tausend hier, so will mir scheinen,
vereint zu einem Morgenchor.
So viele Vögel, die berichten,
erwidern, streiten, flirten, dichten;
um diese Uhrzeit stört das sehr.
Genervt von all dem Zwitschern, Flöten,
bin ich doch brav, werd keinen töten;
obwohl – es drängt mich mehr und mehr.
Nach einer Stunde sind sie knülle,
so denke ich und lausch der Stille;
kein Krach mehr da, der mich geweckt.
Nun lieg ich ruhig und gemütlich,
genieß das Glück und träume friedlich,
bis laut der Wecker mich erschreckt ...
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Lesetipp:
Mehr von und über die Dichterin: www.janahentzschel.de

Ein Guten-Morgen-Gedicht von Ringelnatz
So einen Morgen, wie Ringelnatz ihn in seinem Gedicht schildert, möchte ich auch mal erleben. Hier in meiner Gegend stimmt irgendwas mit der Schwerkraft nicht, sie ist morgens viel stärker als sonst.


Fängt gut an
Dieser ungereimte Morgen fängt sehr erfrischend an, wie es sein sollte, wenn ein Ich und Du erwachen.
Alfred Grünewald · 1884-1942
Am Morgen
Tausend ungeküsste Küsse
flogen, durch Magie verwandelt,
mir als Falter von den Lippen.
Meiner Tränen Diamanten
glitzern auf smaragdner Wiese.
Lauer Wind bewegt die Fläche.
Meine Seele wohnt im Winde.
Gras und Blätter wiegen leise
sich im Anhauch ihrer Seufzer.
Über den betauten Teppich
wandelst du, geliebten Schrittes.
Und es weht dein Haar, und selig
taumeln Falter dir zu Häupten.
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Morgengruß
Was gibt es Schöneres, als am Morgen aufzuwachen und zu sehen: Jemand hat an mich gedacht? Ganz einfach: Morgens als erster aufzuwachen und an jemanden zu denken.
Arthur von Wallpach · 1866-1946
Taumorgen
Rings volle Blütendolden,
schon reift das Gras zur Mahd.
Durch Buchengrün malt golden
das Frühlicht seinen Pfad.
Das Tal lacht kräfteschwanger
im Glanz des Morgentaus.
Aus blumendichtem Anger
pflück’ ich den Wiesenstrauß,
und hab’ ihn dir vors Zimmer
als meinen Gruß gesteckt,
wenn voller Sonne Schimmer
die späte Schläfrin weckt.
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Kinder am Morgen
Kinder am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen. Das reimt sich und muss deshalb wahr sein und wenn nicht, dann ist zumindest wahr im folgenden Gedicht:
Richard von Schaukal · 1874-1942
Früh
Wenn die Morgensonne in die Fenster scheint
Und in ihren Betten sich die Kinder heben,
Ausgeschlafen, lächelnd: O du segnendes Leben,
So, so hab ich’s gemeint.
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Vom Schlaf zur Tat
Ein richtiger Wachschüttler ist dieses Guten-Morgen-Gedicht, das in Motivationstrainermanier zu großen Taten anregen soll, wie z.B. ein Auge zu öffnen.
Gustav Schüler · 1868-1938
Wach auf
Wach auf, da schon der Morgen
Die Wolken überflammt.
Lass, was in Nacht verborgen,
Und üb des Tages Amt.
Das ist: In Höhen greifen,
So hoch es nur gelingt.
Das ist: In Welten streifen,
So weit der Fuß nur dringt.
Das ist: Zum Guten halten
Die ungewohnte Hand.
Das ist: In Werken walten,
Was nur die Kraft umspannt.
Das ist: Zum Großen dringen,
So weit es heute geht,
Und alles niederzwingen,
Was klein im Wege steht!
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Ein Guten-Morgen-Gedicht von Rilke
Auch Rilke hat ein paar liebevolle Worte zum Morgen parat und liefert am Schluss eine sehr moralische Spruchweisheit.


Frühlingsmorgen zu zweit
Man könnte glauben, in diesem Gedicht ist jemand im Paradies aufgewacht, dabei ist es nur ein Morgen auf der guten, alten Erde.
Karl Röttger · 1877-1942
Nun lächle du ...
Nun lächle du – und sieh mich an –
Wir wollen in den Morgen gehen,
In Frühlingsmorgen, wo nun schon
Die Kirschen ganz in Blüten stehen.
Und Mandeln stehen wo auf Beeten
Und scheinen rötlich in den Glanz
Des Morgens; der hüllt unsrer Seelen
Tauschschwere und nachtdunkle Trauer
Mit einem Silberlächeln ganz.
Dies ist die süße Gegenwart,
Die gleitet sacht, die gleitet leise,
Man merkt es kaum, man lächelt hin,
Und man vergisst so Fahrt und Reise ...
Wir wollen in den Garten gehen,
Da blühen Kirschen, Mandeln schön
Wir sind schon heim. Die Bäume stehen
In Glanz. – Wir sehn uns lächelnd an. –
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Morgensonnenstrahl
Dies ist ein Gedicht über einen Morgensonnenstrahl, der nur einen Augenblick nicht aufpasste und da war’s um ihn geschehen.
Albert Sergel · 1876-1946
In unser Blütenzimmer sich stahl ...
In unser Blütenzimmer sich stahl
ein goldener Morgensonnenstrahl.
Ob er dich weckte, ich weiß es nicht ...
verschlafen blinzelst du ins Licht.
Er hat sich in deinen Augen gefangen
und blieb tagsüber darinnen hangen.
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Schlafen und Wachen
Er wacht, sie schläft, und beide sind glücklich am Morgen. Was will man mehr?
Hugo Salus · 1866-1929
Morgentraum
Der Morgenstrahl küsst dein geschlossnes Lid,
Ich liege wach und grüß’ zu dir hinüber,
Beseligt durch den Blick auf deinen Frieden.
Da wird ein göttlich Glück mir sanft beschieden:
Ich schau’, wie deinen Mund der Schlummer flieht,
Ein Augenblickchen nur, und seh’ ihn süß
Schon weiterschlummernd meinen Namen hauchen.
Wie drängt’s mich, zärtlich da hinabzutauchen
In deine Zärtlichkeit! Und was bewies
Ich da für Liebe, meiner Glut zu wehren!
Ich atme kaum, dein Traumglück nicht zu stören ...
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Wer morgens singt, ...
... den frisst abends die Katze, besagt ein altes Sprichwort, das absolut überhaupt nichts mit dem folgenden Guten-Morgen-Gedicht zu tun hat, das in Harmonie mit der ganzen Welt schwebt.
Leo Sternberg · 1876-1937
Sie spricht
Fünf schlug’s, da hob die Amsel an.
Noch tief geschlossne Morgenruh;
ein einziger Ton der Erde wach!
Ein einziges Herze hörte zu!
Das klang so rein, allmächtig leicht
aus gläserner Weltentempelruh!
Auf einmal klopfte mir das Herz,
und eins war: Himmel, Welt und du!
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Ein Morgen auf Expressionistisch
Jakob van Hoddis als Vorzeige-Expressionist braucht etwas Anlauf, um von einem grauen Großstadtmorgen zu einem Guten-Morgen-Fünfzeiler zu kommen.


Vom Morgengrauen zum Licht
Den morgendlichen Prozess vom ersten Grauen bis zum sich rot färbenden Himmel beschreibt dieses Gedicht.
Otto zur Linde · 1873-1938
Oh Morgengraun ...
Oh Morgengraun!
Wie aus dem Dunklen drängt
Der Himmel doch herein!
Als flösse Luft mit trübem Licht
Von fernher in die dumpfe Welt;
Das Dunkel dämpft, ist Rauch, und zieht wie Nebelruß
In eine andre Welt – – nun ist zu atmen
Der Raum schon leerer, Licht strömt ein
In immer klarern Bächen; nun die Flut
Ganz nah an meinem Herzen ...
Licht ist leuchtend!
Und dann erst brennt der Morgen wie ein Rosenstrauch.
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Der eigene Morgen
Zum Schluss ein Guten-Morgen-Gedicht für sich selbst. Kein Du, dem man gute Laune vorspielen muss, nur ein Ich, das in aller Ruhe von der Nacht zum Morgen übersetzt. (PS: Klar kann man mit ein paar einfachen Griffen das Ich in ein Du verwandeln.)
Reinhard Goering · 1887-1936
Wie in sanftem Kahn ...
Wie in sanftem Kahn
An ein Zauberreich
Trieb ich an den Morgen an
Aus der Nacht, dem dunklen Teich.
Zauberhaft die Welt
Neu für mich gemacht
In den Strahl gestellt
aus der andern Nacht.
Wie – ihr tiefster Sinn,
Ich – zur ihr bereit,
Wunderbar gelandet bin
Aus der Nacht Unendlichkeit.
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